Otto von Freising

Am 22. September 1158 starb in seinem Professkloster Morimond Bischof Otto von Freising. Zwanzig Jahre lang hatte er auf dem Stuhl des hl. Korbinian die Diözese Freising so segensreich geleitet, dass er in der Geschichtsschreibung als ihr zweiter Gründer bezeichnet werden konnte. Gleichwohl war er immer auch Zisterzienser geblieben. So war sein Tod auf dem Weg zum Generalkapitel seines Ordens mehr als nur ein Zufall. Seine bis heute währende Bekanntheit verdankt Bischof Otto aber zum größten Teil seinem schriftstellerischen Werk, das ihn zum wohl bedeutendsten Geschichtsschreiber und theologischen Geschichtsdeuter des Mittelalters machte. Weniger fassbar sind daneben die Spuren seiner Verehrung als Seliger des Zisterzienserordens und des Bistums Freising bzw. des Erzbistums München und Freising.

Die Veranstaltungen zum heurigen 850. Todesjahr Bischof Ottos setzen die Reihe der Gedenkfeiern der letzten 150 Jahre fort:

Im Blick auf die bevorstehende 700. Wiederkehr des Todestages wurde am 19. November 1857 auf dem Freisinger Domhof das von Kaspar Zumbusch geschaffene Denkmal für Otto von Freising enthüllt. Bis heute bildet es dessen Mitte.

1958 fand im Freisinger Asam-Saal eine große Gedenkveranstaltung statt, an der neben Vertretern des Zisterzienserordens vor allem das Professorenkollegium der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising teilnahm, darunter der jugendlich wirkende Dogmatikprofessor Joseph Ratzinger. Der Festvortrag von Professor Dr. Johannes Spörl fand zusammen mit weiteren wissenschaftlichen Beiträgen in eine vom Historischen Verein Freising herausgegebene Gedenkgabe, die bis heute ein literarisches Denkmal von bleibendem Wert darstellt. Im selben Jahr machte sich - im Auftrag von Erzbischof Joseph Kardinal Wendel und unter maßgeblicher Beteiligung des Vereins für Diözesangeschich-te - eine Gruppe aus der Erzdiözese München und Freising