Herrenchiemsee


Autor:Weichslgartner Alois J., Ettelt Elisabeth
ISBN:3789702250
Verlag:Pannonia Verlag
Jahr:1995
Seiten:48
Sonstiges Bayern

Das »Bayerische Meer« nennen die Einheimischen gerne den Chiemsee im südostbayerischen Alpenvorland zwischen Rosenheim und Traunstein. Mit einer Fläche von rund 80 Quadratkilometern ist er der größte See Bayerns, wenn man den Bodensee als internationales Gewässer mit einem nur geringen bayerischen Uferanteil außer Betracht läßt. Aber die Bezeichnung Meer ist dennoch weit hergeholt, vergleichbar vielleicht dem ebenfalls hierzulande gebräuchlichen Ausdruck »Gebirgsmarine« für die paar Dutzend Dampfer und Motorboote auf den bayerischen Seen. Sie ist also nicht ernst gemeint, sondern eher die humorvolle Selbstironie eines vom Gebirge geprägten Binnenlandes. Den Namen »Neu-Versailles« hingegen für das Schloß auf der größten der drei Inseln im Westteil des Chiemsees hat einst dessen Erbauer, der so unglücklich ums Leben gekommene Bayernkönig Ludwig II., mit bedeutungsschwerer Absicht gewählt. Um eineinhalb Jahrhunderte zu spät, und ohne auch nur einen Zipfel jener absolutistischen Herrschergewalt zu besitzen, für welche das Versailles des französischen »Sonnenkönigs« Ludwig XIV. ein Symbol war, wollte der König auf Herrenchiemsee eine Nachbildung des Schlosses Versailles bauen und es an Pracht möglichst noch übertreffen.


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