Henry van de Velde

Der Belgier Henry van de Velde gilt als einer der einflußreichsten Neuerer von Kunst, Architektur und Kunstgewerbe des 20. Jahrhunderts. In Weimar konnte er vor dem Ersten Weltkrieg herausragende Bauten und Innenausstattungen verwirklichen, darunter 1904 die Wohnungseinrichtung für den Schriftsteller Max von Münchhausen. Diese war jedoch bis heute nur wenigen Eingeweihten bekannt. Dabei stellt das fast komplett erhaltene Mobiliar eine absolute Rarität dar, bedenkt man, daß nur wenige Interieurs aus dem Frühwerk van de Veldes erhalten sind: sein eigenes Haus »Hohe Pappeln« steht heute fast leer, und auch die 1903/04 entstandene Einrichtung für seinen Freund und Förderer Harry Graf Kessler ist ganz verloren.

Bis heute in Privatbesitz, ist es der Wunsch der Familie, daß die Möbel eines Tages in die Obhut der Kunstsammlungen zu Weimar gelangen. Wenn das Münchhausen-Mobiliar in Zukunft wieder in Weimar zu sehen sein wird, dann dokumentiert es am Ort seiner Entstehung eindrucksvoll die Rolle van de Veldes am Entwurf eines modernen Stils.