Jüdisches Kulturmuseum Augsburg


Autor:Rump Hans-Uwe
ISBN:3795407567
Verlag:Schnell und Steiner
Jahr:1987
Seiten:48
Sonstiges Bayern
InhaltsverteichnisInhaltsverzeichnis

Geleitwort

Zu den Aufgaben, die sich das Jüdische Kulturmuseum Augsburg gestellt hat, gehören nicht nur das
Sammeln und Bewahren von Zeugnissen der jüdischen Kultur und Religion und deren wissenschaftliche
Bearbeitung und Auswertung. Eine nicht minder wichtige, wohl gleichrangige Aufgabe ist die Vermitt-
lung von Wissen über das Judentum, seinen Glauben, seine Geschichte.

Die Voraussetzung für die Versöhnung und ein friedvolles Zusammenleben zwischen Juden und
NichtJuden ist dieses Wissen um den großen Anteil des Judentums an der deutschen Kultur, sind aber
auch Kenntnisse von jüdischem Denken und Brauchtum, von Kult und Ritualien. Nur auf dem Wege
des gegenseitigen Sich-Kennenlernens kann Verständnis und Toleranz geweckt werden.
Doch seien wir ehrlich: Der Geschichtsunterricht geht zu wenig darauf ein, Verstehen zwischen Juden
und NichtJuden zu wecken. Daher habe ich, als ich vor gut zwei Jahrzehnten die Idee zur Gründung
dieses Museums hatte, von Anfang an daran gedacht, die Sammlung nicht nur vom jüdisch-historischen
Aspekt zu sehen. Sie sollte vielmehr auch dem Besucher, der vom Judentum, seiner Kultur und Religion
keine oder nur wenig Ahnung hat, auf leicht faßliche Art Grundkenntnisse vermitteln.

König Salomon spricht im Weihegebet für den von ihm errichteten Tempel in Jerusalem davon, daß
auch die Fremden, die nicht zum Volk Israel gehören, kommen und im Tempel beten werden. Das gilt
auch für die Augsburger Synagoge und ihr jüdisches Kulturmuseum. Hier soll eine Stätte der Begeg-
nung entstehen, ganz im Sinne der am Rand der Synagogenkuppel angebrachten Inschrift, die aus dem
Weihegebet König Salomons zitiert.

Dieses Heft will also Wissen, Kenntnisse und Verständnis um und für das Judentum vermitteln und
fördern. Herr Dr. Hans-Uwe Rump hat dieses Heft erstellt, den jüdischen Aspekt in dieser Schrift je-
doch mit meiner Beratung erarbeitet. Sie soll vor allem nichtjüdischen Besuchern der Synagoge und des
Museums von Nutzen sein. Die Einrichtung des Gotteshauses, Riten und Feste, Kult- und Ritualgegen-
stände werden in knapper Form erläutert. Kunsthistorische Fragen werden nicht oder kaum angespro-
chen. Hier müssen erst noch gründliche wissenschaftliche Vorarbeiten geleistet werden.

Das Heft wendet sich aber auch an den jüdischen Besucher. Er weiß um die Dinge, aber es will ihn
zu vertiefendem und weiterführendem Nachdenken anregen.

Senator Julius Spokojny
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg
Vorsitzender der Stiftung Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben


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