Wallfahrtskirche Gartlberg ()

Regierungsbezirk Niederbayern
Landkreis Rottal-Inn
Plz/Ort
Wikipedia Wallfahrtskirche_Gartlberg
Suchbegriffe Wallfahrtskirche Gartlberg
Kategorie Bauwerk - Kirche katholisch
Position 48.4360711 - 12.94198700000004

Geschichte der Wallfahrtskirche Gartlberg

1. Patrozinium: Auferstehung (Ostern);
2. Patrozinium: Schmerzhafter Freitag

Schon nach dem 30jährigen Krieg (vermutlich bereits auch vorher) wird in der Karwoche auf dem Gartlberg die Passion gespielt. Im März 1659 heftet der Pfarrkirchner Wolfgang Schmierdorfer sein Marienbild beim Spielort an einen Baum. Dieses auf Kupferblech gemalte Vesperbild hatte er 1634 in Regensburg gegen einen Laib Käse eingetauscht. Der große Zulauf zum Passionsspiel und erste wundersame Errettungen lassen dieses Bild schnell bekannt werden. Mit den eingehenden Spenden wird schon in August 1659 ein „Hl. Grab" errichtet. Damit erhielt Pfarrkirchen einen Kalvarienberg.

1661 -1669 erbaut der aus Graubünden stammende Dominikus Christoph Zuccali die zweitürmige Kirche über dem „Hl. Grab", 1677 verlegt Carl Anton Carlone das „Hl. Grab" hinter den Hochaltar. 1687 malt Franz Ignatius Bendl das Auferstehungsbild als Hochaltarbild. 1687 (16.11.) kommt das Gnadenbild in die Kirche 1688 (11./12.7.) weiht Weihbischof Johann Maximus Steiner, Passau, die neue Auferstehungskirche

1689 gestalten Johann Baptist Carlone und Paul Allio (d'Aglio) das Chorgewölbe, und
malt Carl Adam, Passau, die Motive zum „Vater unser", 1692 fertigt Wolf Stadler,
Arnstorf, die Kanzel.

1713 ergänzt Georg Josef Paader, München, den Hochaltar mit vier Stuckmarmorsäulen und errichtet die Seitenaltäre; Ehrgott Bernhard Bendl, Augsburg, dekoriert das Langhausgewölbe, Johann Paul Vogl, Braunau, und Johann Eustach Kendlpacher, München, malen die Fresken („Credo"). 1888 liefert Sebastian Höfele, Pfarrkirchen, den jetzigen Hochaltar

Die Franziskaner fördern ab 1660 den Portiunkula-Ablaß. Mitte des 18. Jh. strömen deswegen Anfang August Tausende zum Gartlberg. Die Säkularisation 1802 bringt die Wallfahrt fast ganz zum Erliegen; das können auch die Benefiziaten, die seit 1748 neben der Kirche wohnen, nicht verhindern. 1921 lösen die Salvatorianer sie ab. Ihre Akzente sind der monatliche Wallfahrtstag, die Mainovene, der „Tagesbeichtstuhl", die tägliche Messfeiern und der Wallfahrtsrosenkranz.

1806 verlegen die Pfarrkirchner den Friedhof auf den Gartlberg - ein weiterer Grund, in der Wallfahrtskirche Trost zu suchen.

Die letzte Renovierung 2007 - 2009 (Reinigung) lässt die Kirche in neuem Glanz erstrahlen. Rund 1,1 Millionen Euro kostete die Innenrenovierung der Wallfahrtskirche. Knapp 350.000 Euro erforderte die Außenrenovierung.
Diese Maßnahmen waren nur möglich durch die großzügige Unterstützung der Diözese Passau (incl. Zuschuss Landesamt für Denkmalpflege) mit rund zwei Drittel der Baukosten, der Kirchenverwaltung der Kirchenstiftung Gartlberg, dem Wallfahrts- und Förderverein Gartlberg, sowie der Stadt Pfarrkirchen und den vielen privaten Spenderinnen und Spendern. Stellvertretend für die vielen Spender sollen hier drei große Gönner genannt werden: Bürgermeister Georg Riedl, Franz Stüwe und Franz Schiller.

P. Josef Mayer, SOS, Kirchenrektor
Bauleitung Rudolf Oettl und Gerhard Gruber

Quelle: Infoltafel in der Kirche