Johann Baptist Straub


Autor:Hundt Dietmar, Ettelt Bernhard
Serie:Pannonia
ISBN:3789701106
Verlag:Pannonia
Jahr:1982
Seiten:48
Sonstiges

Johann Baptist Straub wurde in Wiesensteig in der Schwäbischen Alb am 25. 6. 1704 geboren. Das Städtchen gehörte damals, als Teil der ehemaligen Reichsgrafschaft Helfenstein, zum Kurfürstentum Bayern. Straubs Großvater war Schreiner, sein Vater Bildhauer und Maler in Wiesensteig; seine vier Brüder bzw. Halbbrüder wurden, wie Johann Baptist, vom Vater in das Bildhauerhandwerk eingeführt. Der Vater schickte Johann Baptist 1722 nach München in die Lehre zum Hofbildhauer Gabriel Luidl. Bei ihm lernte Straub bis 1726. Unmittelbar danach lieferte er im Auftrag Joseph Effners (nicht mehr erhaltene) dekorative Schnitzarbeiten für die Münchner Residenz. Entscheidend für die künstlerische Entwicklung Straubs wurden seine Wiener Jahre 1727-1734, die er z. T. gemeinsam mit seinem Bruder Philipp Jakob verbrachte. Wenige Monate arbeitete er als Gehilfe von Ignaz Gunst, etwa drei Jahre in der Werkstatt von Christoph Mader. Venezianische-wienerische-öster-reichische Kunstrichtungen der Prinz-Eugen-Zeit beeinflußten Straub nachhaltig, besonders Lorenzo Mattielli und Johann Lucas von Hildebrandt. 1734 oder 1735 kehrte Straub nach München zurück. Hier - ab 1741 wohnte er in der Hackenstraße 10 - baute er sich eine Bildhauerwerkstatt auf. Viele bedeutende Schüler lernten bei ihm: Roman Anton Boos, der sein Schwiegersohn wurde, Franz Xaver Nissl, Christian Jorhan, Joseph Götsch und Ignaz Günther. Straub erhielt Aufträge des kurfürstlichen Hofes, großer Adelsfamilien, vieler Klöster und vornehmer Bürger. 1737 wurde ihm der Titel eines Hofbildhauers verliehen. Er arbeitete mit François de Cuvilliés d. Ä. zusammen, mit den Brüdern Asam, vor allem aber mit Hofbaumeister Johann Michael Fischer. Zweimal war Straub verheiratet: in erster Ehe (1737-1748) mit Maria Theresia Elisabeth Späth, Tochter des Hofkupferstechers Franz Xaver Späth, in zweiter (1749-1774) mit Maria Elisabeth Schluttenhofer, Tochter eines Hofgerichtsadvokaten. Die meisten seiner insgesamt 15 Kinder, davon fünf aus erster Ehe, starben früh. Nach langem Leiden verstarb Johann Baptist Straub am 15. Juli 1784. Er ruht auf dem Münchner Südfriedhof.


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