Bayernlexikon - Pestleichenstein

Pestleichenstein

Denkmal der einstigen Begräbnisstätte im Garten des Pestinhofes am Unteren Wöhrd.
Im Kopfstück des Steines ein Relief zweier Engel. Einer schwingt die Sense, das große Sterben anzudeuten, der andere hält einen Palmzweig als Zeichen des ewigen Friedens nach dem Tod. Im oberen Abschluss ein bekrönter Totenkopf mit Flügeln. Der rechte wie eine Fledermaus mit Krallen, ein Todesfittich. Er stellt Tod und Finsternis symbolhaft dar. Sein Gegenstück ist ein Engelsflügel, Zeichen der Seliggkeit nach diesem Leben. 
Der Denkstein ist den von Mitte Juli 1713 bis Mitte Februar 1714 an der Seuche im Lazarett verstorbenen Personen
gewidmet.

Seine Inschrift lautet:

„Dieser Stein / zeiget auf die / hineben gesetzte Sechs Marcksteine / und denjenigen Orth / Wohin bey der in Mitte! des Monats / July Ao. 1713 durch Gottes Verhäng / uns um unserer schweren Sunden willen / entstandenen und biss zur Helffte dess / Monats February Ao. 1714 widerum / durch die Hertzliche Barmhertzigkeit / des Allerhöchsten geendeten Contagion (Seuche) / Diejenige an dieser Kranckheit verstorbene / Personen begraben worden. / 

Hier deckt die kühle Erd, bey Etlich Tausend Leichen
Die Gottesschwere Hand durch Pest hat hingerafft
Mein Leser denck daran lass dich zur Buss erweichen
Wonicht, so wirst auch du wie die von Gott gestrafft.


Suchbegriffe Pestleichenstein, Fledermausflügel

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