Erz-Zeit

Der Künstler, Unternehmer und Politiker Ferdinand von Miller gehört zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Als Leiter der Königlichen Erzgießerei in München schmückte er sein »Isar-Athen« durch zahlreiche Monumente aus Bronze, darunter das monumentale Standbild der Bavaria auf der Theresienhöhe. Weltweit verbindet sich der Name Millers mit kolossalen Denkmälern und Statuen, wie jene für Simón Bolívar in Bogota und Caracas, das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar oder die Türen des Kapitols in Washington.

Dem Gründer einer weit verzweigten Familiendynastie ist das diesjährige Geschenkbuch der HypoVereinsbank gewidmet. Die damit verbundene Weihnachtsspende soll deshalb einem künstlerischen Zweck zugute kommen: Millers ältester Sohn, Fritz von Miller, genoß als Goldschmied internationales Renommee. Aus seiner Werkstatt stammen kostbare Silbermontagen für exklusive Glasvasen, wie jene des französischen Jugendstil-Künstlers Emile Gallé.

Die Weihnachtsspende in Höhe von 100 000 DM der HypoVereinsbank unterstützt dieses Jahr den Ankauf eines singulären Kunstwerks von Gallé für die Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums in München: die um 1898 entstandene »Vase mit Granatapfeldekor«. Sie entstand unter außergewöhnlichem Zeit-, Material- und Arbeitsaufwand und galt schon zu Lebzeiten des Künstlers als Glanzleistung der Glaskunst des Art Nouveau.