Christian Jorhan d. Ä. in Landshut


Autor:Schindler Herbert
Serie:Bavaria Antiqua
ISBN:B00417TASG
Verlag:Bayerische Vereinsbank
Jahr:1985
Seiten:63
Sonstiges Bayern

EINFÜHRUNG

In der Blütezeit des europäischen Rokoko brachte Bayern einige hervorragende Bildhauer hervor, von denen nur zwei die ihrem Rang entsprechende Würdigung erfahren haben: die Münchner Johann Baptist Straub und Ignaz Günther. Ihr Werk ist wissenschaftlich untersucht und liegt - weitgehend abgeschlossen - in prächtigen Monographien vors. Unter den lokalen - zum Teil von diesen Fixsternen der Rokokoplastik abhängigen - Kräften ist das Schaffen des Aiblinger Meisters Joseph Götsch und des Tittmoninger Bildhauers Johann Georg Itzlfeldner erst in jüngster Zeit mustergültig erforscht und publiziert worden. Der Landshuter Meister Christian Jorhan d. Ä. gehört rangmäßig und auf Grund seiner Ausbildung bei Straub zur ersten Gruppe dieser bayerischen Rokokobildhauer. Sein bisher feststellbares Werk weist eine außergewöhnliche Schaffenskraft und eine - bei den eigenhändigen Werken - stets durchgehaltene, oft überraschende Qualität auf, seien es nun Einzelfiguren oder ganze Figurenensembles, Altarauszüge oder Kanzelskulpturen. Weicher als sein berühmter Generationsgenosse Ignaz Günther veranlagt, hat er den höfischen Münchner Stil seines Lehrers Straub in die anders geartete Sphäre des altbayerischen Unterlandes übertragen. In zahllosen Dorfkirchen des ebenen Bauernlandes von der unteren Isar bis zur Donau, vor allem aber im hügelreichen Erdfinger Hinterland sind seine feinen Altäre, Figuren und Kanzeln zu entdecken, Werke, die dieser Kunstlandschaft das eigene Gepräge geben. Volksnah, bildtrunken, selig in sich ruhend und auch schwärmerisch verzückt ist der Ausdruck seiner Figuren und Evangelistenbüsten.


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