Schon zu Lebzeiten galt Gustav Klimt als der Maler schöner Frauen. Er malte mythologische Göttinnen und Heldinnen, porträtierte die Damen des >Wiener Geldadels< und hinterließ mehrere tausend erotische Zeichnungen. Dieses weitgespannte und für seine Zeit kühne GSuvre sorgte im Wien der Jahrhundertwende nicht nur in Künstlerkreisen für Gesprächsstoff und kontroverse Diskussionen. Von jungen Künstlern wie Egon Schiele und Oskar Kokoschka verehrt und gefeiert, vom liberalen Bürgertum mit Interesse beobachtet und mit Aufträgen bedacht, wurde er von der akademischen Welt nach anfänglichem Erfolg umso schärfer abgelehnt. Exemplarisch dafür war der jahrelange Streit um die Fakultätsbilder, der teils in akademischen Disputen, teils im Wiener Blätterwald geführt wurde