Der Deutsche Orden in Bayern


Autor:Diefenbacher Michael
Serie:Hefte zur Bayerischen Geschichte
ISBN:3927233056
Verlag:Haus der Bayerischen Geschichte
Jahr:1990
Seiten:48
Sonstiges Bayern
InhaltsverteichnisInhaltsverzeichnis

Vorwort
Während des 3. Kreuzzuges wurde im Jahre 1190 in Ak-kon der Deutsche Orden gegründet. Von da an kämpfte er als einer der drei großen Ritterorden in Palästina und in den Ostseeländern für Glauben und Reich, Papst und Kirche. Sein Wirkungsfeld und sein Herrschaftsraum reichte auf dem Höhepunkt seiner Macht von Spanien bis Livland, von Sizilien bis Schweden.
Nach dem Verlust der livländi-schen und preußischen Besitzungen wurde das Deutsche Reich Zentrum des Ordens. Mit ihm ist er als Herrschaftsträger auch untergegangen. Heute wirkt er in der Bundesrepublik Deutschland,
Österreich und Südtirol noch als kirchliche und karitative Einrichtung.
Das Jubiläum des 800jährigen Bestehens — Anlaß für zahlreiche Festveranstaltungen — erinnert an die prägende geistige, politische und wirtschaftliche Kraft des Ordens. Die Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg mit dem Titel „800 Jahre Deutscher Orden" würdigt die europäische Bedeutung des Ordens.
Da der Deutsche Orden über mehrere Jahrhunderte hinweg auch in Bayern in Blüte stand, begehen auch andere Orte in seinem Kernland Franken das Jubiläum mit Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten.
Das Haus der Bayerischen Geschichte schließt sich mit dem vorliegenden Heft dem Kreis der Feiernden an und versucht, eine territoriale und herrschaftsgeschichtliche Bestandsaufnahme vorzunehmen. Der Autor Dr. Michael Diefen-bacher, der als Nürnberger Stadtarchivar einen engen Bezug zum Thema hat, hebt die Bedeutung der Ordensprovinz Franken mit dem Raum Nürnberg, Rothenburg, Nördlingen, Weißenburg und dem Regierungssitz der süddeutschen Landkomture in Ellingen hervor, behandelt aber auch den Ordensbesitz in Schwaben und Altbayern.
Dieser Überblick, der freilich viele andere Aspekte, etwa die kirchliche, wirtschaftliche oder karitative Bedeutung des Ordens, ausklammern mußte, mag Landeshistorikern und Heimatforschern als Arbeitsgrundlage, interessierten Laien als Orientierungshilfe dienen. Das Heft will vergegenwärtigen und veranschaulichen und damit auch ein im öffentlichen Bewußtsein fast völlig verschollenem Stück deutscher Reichsgeschichte in Bild und Text wiedererstehen lassen, einer Geschichte, die angesichts der Ereignisse in Deutschland ganz unerwartet wieder ins Blickfeld unserer Zeit gerückt ist.
Manfred Treml


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