Gabriel von Seidl


Autor:Hofer Veronika, Epp Sigrid, Schickel Gabriele, Bommersbach Irmgard, Falter Reinhard, Walter Uli, Fluhr-Meyer Gerti
ISBN:3720522954
Verlag:Hugendubel Heinrich GmbH
Jahr:2002
Seiten:222
Sonstiges
InhaltsverteichnisInhaltsverzeichnis

Die von Veronika Hofer editierte Monografie über Gabriel von Seidl, den einflussreichen bayerischen Architekten "der verrufenen Zeit des Historismus", hat Gottfried Knapp ein wenig neidisch werden lassen. Der Meister der "historisch kostümierten weltmännischen Gemütlichkeit" habe nämlich Beiträge zur Steigerung der Wohnqualität geleistet, die von der "Einfallslosigkeit des heutigen Wohnungsbaus" verschüttet worden seien. Heute halte man seinen "Heimatstil" für rückständig und fragwürdig, damals war das, erinnert Knapp, anders. Dem Buch gehe es deshalb darum, neben dem architektonischen Schaffen Seidls und seinem Engagement als früher Umweltschützer auch "etwas von der Altmünchner Atmosphäre", die ihn inspirierte, lebendig werden zu lassen. Ob das gelungen ist, darüber lässt uns der Rezensent im Unklaren - außer Frage steht jedoch, dass ihm die Lektüre Lust aufs gemütliche Wohnen gemacht hat.

Sein Können, seine Vielseitigkeit und Beharrlichkeit machten Gabriel von Seidl schon früh zu einem herausragenden Architekten der Prinzregentenzeit. Neben zahlreichen bekannten Bauten schuf er den Prototyp des deutschen Wohnzimmers sowie des bayerischen Wirtshauses, aber auch Bierpaläste in Berlin und Straßburg. Nicht von ungefähr gilt er als »Erfinder« der bayerischen Gemütlichkeit. Weniger bekannt ist, dass er auch Möbel, Biergläser und sogar Klaviere entworfen hat. 1902 rief er den Isartalverein ins Leben und verhinderte die Bebauung der Flussauen. Im Münchner Kunstgewerbeverein spielte er eine entscheidende Rolle.
Dieses Buch erzählt vom Leben und Schaffen Gabriel von Seidls in all seinen Facetten. Eine große Aufgabe für die Herausgeberin Veronika Hofer und ihr Autorenteam Irmgard Bommersbach, Sigrid Epp, Reinhard Falter, Gerti Fluhr-Meyer, Gabriele Schickel und Uli Walter. Denn die Bestände des Seidl-Archivs und des Isartalvereins wurden im Krieg vernichtet. Umso erstaunlicher sind die Funde in anderen Archiven und auf Dachböden.


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