Die Kelten in Mitteleuropa


Autor:Krön Peter
ISBN:B001OQTLV8
Verlag:
Jahr:1980
Seiten:367
Sonstiges Bayern
InhaltsverteichnisInhaltsverzeichnis

Salzburger Landesausstellung im Keltenmuseum Hallein Österreich
1. Mai - 30. Sept. 1980

Vorwort »Die Kelten kommen!« - hallte es im Jahre 387 v. Chr. durch die ungepflasterten Gassen einer Klein- stadt in Mittelitalien. Nur das verräterische Geschnat- ter der Gänse in der Nacht bewahrte die Besatzung der allein noch verteidigten Burg vor der endgültigen Niederlage. Die Stadt nannte sich Rom, und ihre Bewohner zahlten 1000 Pfund Gold, damit die Kelten nach siebenmonatiger Belagerung abzogen. Rund 400 Jahre später hatte Rom die keltische Welt zerstört; nur einzelne Völker hoch im Norden bewahrten ihre Selbständigkeit und ihre Sprache.

Die Kelten kannten die Schrift, und zwar die griechische, aber sie schrieben kaum etwas auf, schon gar nicht ihre eigene Geschichte oder Bücher über Kultur, Kunst und Wirtschaft. Was uns bei den Schrift- stellern der Römer über sechs Jahrhunderte kelti- schen Lebens in Mitteleuropa überliefert ist, hat kaum mehr Wert als eine Sammlung von Anekdoten.

Wie also kann man dann eine so große Ausstellung über »Die Kelten in Mitteleuropa« wagen? Die Archäologie, als Wissenschaft kaum 100 Jahre alt, ist es, die durch Ausgrabungen und Analysen die Welt der Kelten zu rekonstruieren versucht. Unscheinbare Scherben, verfallene Mauern, Frauenschmuck und Waffen, Götterstatuen und Luftbilder versunkener Städte sind Zeugnisse einer Vergangenheit, die der Archäologe wie ein Detektiv zum Leben erweckt.

Die Ausstellung will - obwohl Kostbarkeiten aus vielen Ländern zu bestaunen sind - nicht allein mit Gold und Silber dem Besucher eine alte Kultur nahe- bringen. Ihr Ziel ist es vielmehr, ein Bild des kelti- schen Lebens zwischen dem 6. und 1. Jahrhundert v.Chr. zu entwerfen. Bereiche, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen, werden durch zusätzliche schriftliche und bildliche Information erläutert: Sozialstruktur und Siedlungsweise, Jenseitsvorstellungen und Religion, Handwerk und Kunst.

Dazu dienen auch die Rekonstruktion eines kelti- schen Gehöfts und des reichsten »Fürstengrabes« auf dem Dürrnberg sowie ein archäologischer Lehrpfad«, die einen Eindruck von den Lebensverhältnis- sen in der keltischen Salzmetropole vermitteln.


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