München - Eine Geschichte der Stadt und ihrer Bürger


Autor:Nöhbauer Hans F.
ISBN:3799161686
Verlag:Süddeutscher Verlag
Jahr:1982
Seiten:320
Sonstiges
InhaltsverteichnisInhaltsverzeichnis

Vergangenes und Gegenwärtiges, sind die bestimthenden Elemente jeder: lebendig gebliebenen Stadt -.und München ist so lebendig wie eh und je.

Nöhbauers Geschichte der Stadt und ihrer Bürger ist der gelungene Versuch, die spezifische Stadtkultur Münchens aus ihrer historischen Entwicklung darzustellen und dern Leser nahezubringen.

Die Anfänge waren bescheiden: eine hölzerne Brücke über die Sandbänke und Wasserläufe eines unberechenbaren Gebirgsflusses und seitab, auf einer Anhöhe, vermutlich eine kleine Siedlung »zu den Mönchen«. Den frommen Gründervätern - der Anlaß nimmerendender wissenschaftlicher Debatten - folgten die Salzhändler, nachdem der Weifenherzog Heinrich der Löwe die bischöflich-freisingi-sche Brücke bei Föhring zerstört hatte (oder zerstört haben soll). Kaiser Friedrich Barbarossa mußte den Streit um den Zoll zwischen Bischof und Herzog schlichten, und so kam der kleine Ort anno 1158 gleich bei seiner ersten Nennung in eine Kaiserurkunde. Knapp ein Vierteljahrhundert danach verlor der Herzog das Salzprivileg mitsamt seinem Land; doch seine »Gründung« wuchs, und unter den nachfolgenden Wittelsbachern wurde die Stadt bald schon zur Herzogsund für einige Zeit sogar zur Kaiserresidenz - zur heimlichen Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Die Geschichte Münchens, die in diesen weifischen und frühen wittelsba-chischen Tagen begann und die (zu unser aller Freude) auch heute noch nicht abgeschlossen ist, erzählt von reichen Salzsendern und stolzen Bierbrauern, von rebellischen Bürgern und Handwerkern und von einflußreichen Patriziern, sie erzählt von Baumeistern und Künstlern, von Herzogen und Königen, von Einheimischen und Fremden: Es ist eine Geschichte, so abwechslungsreich und bunt wie das münchnerische Leben.

Hans F. Nöhbauer geht in seiner »Geschichte der Stadt und ihrer Bürger« den vielfältigen, verästelten und verschlungenen Lebensfäden Münchens nach. Er macht deutlich, daß eine Stadt nicht bloß eine Anhäufung von Häusern und ein Geflecht von Verkehrswegen ist, in denen Menschen leben. In seiner »Geschichte« wird sichtbar, daß das Heute unmittelbar neben dem Gestern liegt, daß Vergangenes mit dem Gegenwärtigen aufs engste verflochten ist und daß Jahrhunderte zurückliegende Gegebenheiten bis in unsere Tage hineinwirken. Gerade diese Erfahrung bestimmt Nöhbauers Darstellung der Stadt München, die vom weifischen Stadt-Ei und der Kaiserresidenz im 14. Jahrhundert den Bogen spannt zur Entwicklung der modernen Großstadt. Unter Wahrung des historischen Gerüsts werden, von einzelnen Begebenheiten und Fakten ausgehend, nachfolgende Entwicklungen zeitlich vorweggenommen, manchmal Jahrhunderte übersprungen und so eine Kontinuität hergestellt, die in einer nur chronologischen Geschichtsschreibung selten sichtbar und erkennbar wird. Er vermittelt dem Leser ein komplexes München-Bild, weil er seiner Stadt-»Geschichte« die Gegenwärtigkeit aller Epochen zugrunde legt und darüber hinaus versucht, den Geist dieser Stadt einzufangen - ihr beinahe südländisches Fluidum, die Gelassenheit und Toleranz ihres »Leben-und-leben-Lassens«, das Großstädtische in nächster Nähe zum Dörflichen. In diesem Neben- und Ineinander -von Münchner Lebensabschnitten wurde diese »Geschichte der Stadt und ihrer Bürger« zu einem anregenden Lesebuch, zu einem facettenreichen Porträt einer Stadtkultur.

SÜDDEUTSCHER VERLAG


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