Regierungsbezirk | Niederbayern |
Landkreis | Regen |
Plz/Ort | Weißenstein |
Suchbegriffe | Dorfkapelle, Totenbretter |
Kategorie | Bauwerk - Kapelle |
Position | 48.951526275936615 - 13.14273754959868 |
Die Weißensteiner Dorfkapelle wurde im Jahre 1820 von der Dorfgemeinschaft auf Allmende- bzw. Rechtlergrund erbaut. Ihre Entstehung fällt in eine Zeit, in der - nach der Zerstörung vieler sakraler Kleindenkmäler durch die Säkularisation 1803/04 - im Landkreis Regen etwa 80 Kapellen neu errichtet wurden.
An der nachbarocken Ausstattung wirkte auch der seit 1810 in Regen ansässige Maler, Vergolder und Bildhauer Georg Stoiber mit. Das Altarblatt, die Hl. Maria darstellend, ist älterer Herkunft. Die Heiligen deuten auf eine lokale Verehrung hin, wie die wenigen erhaltenen Votivtafeln an bayerische und böhmische Wallfahrtsziele erinnern.
Bemerkenswert sind die „Totenbretter" an den Außenwänden und in der hölzernen Vorhalle. Die bis um 1930 von Schreinern hergestellten und von Kunst- handwerkern beschriebenen und bemalten Exemplare dienten noch als „Liegebretter" für die Verstorbenen während der dreitägigen Aufbahrung im Sterbehaus. Die jünger datierten Beispiele sind brauchtümliche „Gedenkbretter", auf denen kein Toter mehr geruht hat. Herausragend, weil auch von literarischer Bedeutung, ist das Totengedenkbrett des Dichters Siegfried von Vegesack (1888-1974) für seinen 1944 im Osten gefallenen Sohn Gotthard.
Quelle: Infotafel Burglehrpfad Weissenstein