Patrozinium | St. Margareth |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Landkreis | Miesbach |
Plz/Ort | Roggersdorf |
Straße | Roggersdorfer Straße |
Kategorie | Bauwerk - Kirche katholisch |
Position | 47.882728960842435 - 11.666031674204985 |
Roggersdorf
Filialkirche St. Margareth
Von Holzkirchen aus führt eine schmale Teerstraße in die abgelegene Ortschaft Roggersdorf hinauf und endet dort. Hier scheint auch die Zeit still gestanden zu sein, man glaubt sich ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Ein paar schöne, stattliche Hofe umstehen die archaische Baumasse einer romanischen Kirche aus der Zeit um 1200, sonst nur Stille. Geschichte wurde an diesem vergessenen Fleckchen Erde nie geschrieben. Der Sage nach soll Roggersdorf der älteste Ort der Gegend und schon zweimal gänzlich ausgestorben gewesen sein. Schriftlich wird er erstmals 795 als „Hrodungeskirchen" erwähnt. Im 11. Jahrhundert taucht er dann als „Rocholfesdorf" in Urkunden auf. Die Freisinger Matrikel aus dem Jahre 1315 erwähnen die Siedlung unter dem Namen „Ruchenstorf", Filialort der Pfarrei Osterwarngau.
Das ehrwürdige Gotteshaus wurde aus Tuffstein, dem hauptsächlichsten Baumaterial der Gegend errichtet, aus schönen, bis zu 47 Zentimeter hohen Quadern (Mauerstärke 85 Zentimeter). Für die Ecken hat man besonders große Vorsatzquadern verwendet. Das Langhaus ist einschiffig, flachgedeckt, der Chor rechteckig und eingezogen. Ihrer abseitigen Lage dürfte es wohl zuzuschreiben sein, daß die Kirche nur einmal größere Veränderungen über sich hat ergehen lassen müssen: In der Barockzeit, als man die Fenster vergrößert haben wollte, den Eingang von Westen nach Süden verlegte, über den westlichen Giebel den mit Holzschindeln verkleideten Dachreiter aufsetzte und die Sakristei anbaute. Noch heute kann, man den ursprünglichen Zugang in seiner nach mächtigen, waagrechten Türsturz abschließenden Kontur erkennen.
Von der Geräumigkeit her entspricht das Gotteshaus den durchschnittlichen Maßverhältnissen romanischer Dorfkirchen. Das Langhaus ist 9,45 Meter lang und 6,00 Meter breit, das Presbyterium mißt 4,40 mal 4,10 Meter. Ein runder Triumphbogen mit einem Gesims aus Platte, Wulst und Plättchen scheidet Laienraum und, Altar räum. Er ist noch romanisch. Nicht mehr ursprünglich hingegen dürfte das Kreuzgratgewölbe im Presbyterium sein. Einrichtung und Ausstattung sind unbedeutend, einzig eine gotische Holzfigur, der hl. Leonhard, verdient Erwähnung.
Quelle: Information vor Ort