Der „Lange Köchel" ist ein breiter Härtlingsrücken, der aus der von Gletschern ausgeschürften Ebene des Murnauer Mooses herausragt. Er gehört zu dem schmalen Gürtel von „helvetischen" Gesteinen, der in Oberbayern am Nordrand der Alpen zu finden ist. Sowohl von der Art, als auch von der Entstehungsgeschichte unterscheiden sich diese Gesteine deutlich von ihrer Umgebung. Jahrzehntelang wurde im Steinbruch am Südrand des Langen Köchels Glaukoquarzit abgebaut. Die verbliebenen Abbauwände bilden den einzigen Aufschluss in dieser Schichtfolge in Oberbayern.
Naturraum Voralpines Hügel- und Moorland
Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Der Lange Köchel und seine Geschichte
- v. 100 Mio J. - Ablagerung von Meeressedimenten und Verfestgigung zu kalkreichem Sandstein (Helveticum)
- v. 65 Mio J. - Auffaltung der Alpen und der Köchel
- v. 1 Mio J. - Ausschürfung des Beckens südlich von Murnau durch den Loisachgletscher und Modellierung der Köchel
- v. 10.000 J. - Beginnende Besiedlung der Köchel durch Pflanzen
- 1930 - Gesteinsabbau und Vertrieb als Splitt und Schotter unter dem Handelsnamen „Glaukoquarzit"
- 1940 - Einstweilige Sicherstellung des Naturschutzgebietes „Murnauer Moos"
- 1960er - Abbau in die Tiefe mit Abpumpen des Grundwassers und Einleitung in die Ramsach
- 1979 - Versuch des Hartsteinwerks den Bärnsteig für den Abbau zu erschließen, Untersagung durch Landratsamt.
- 1980 - Ausweisung des Naturschutzgebiets „Murnauer Moos"
- 1994 - Ende des Rechtsstreits der Hochtief AG, dem damaligen Eigentümer des Hartsteinwerks, Abweisung der Klage
- 2000 - Kauf des Betriebsgeländes durch den Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Finanzierung im Rahmen des
- Naturschutzgroßprojektes durch den Bund.
- 2001 - Abbruch der Werksanlagen und der Werkskantine
- 2002 - Einstellen des Pumpenbetriebes und beginnende Flutung der etwa 60 m tiefen Abbaugrube