Wartenberg

Plz/Ort Wartenberg
Regierungsbezirk Oberbayern
Landkreis Erding
Wikipedia Wartenberg_(Oberbayern)
Lat/Lng 48.4 - 11.9833

Wartenberg ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Erding und ein Mitglied der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft. Wartenberg liegt zwischen Erding (13 km) und Moosburg (8 km) am Ostrand der Münchener Schotterebene.

Um 1105 gelangten die Wittelsbacher Pfalzgrafen in Besitz verschiedener Güter und Ländereien an Strogn und Sempt und errichteten an der Stelle einer wohl schon im 10. oder 11. Jahrhundert bestehenden Befestigungsanlage um 1116/17 eine Burg am „monte Wartenberc“. Dadurch wurde Wartenberg ein bedeutender Zentralort für die Wittelsbacher Besitzungen im Erdinger Raum. Zeitweise benannten sich die Wittelsbacher auch nach ihrem Wartenberger Sitz.  Der zu Beginn des 13. Jahrhunderts noch als „Dorf“ bezeichnete Ort erhielt vermutlich bereits 1290, sicher jedoch mit der belegten Bestätigung 1329 das Marktrecht. Im 14. Jahrhundert verlor die Burg Wartenberg zunehmend ihre militärische Notwendigkeit und wurde um 1370 abgetragen; heute kann man auf dem Nikolaiberg die mittelalterliche St. Nikolaus-Kapelle besuchen. Wegen der waldreichen, schönen Gegend kamen die Wittelsbacher nach wie vor gerne nach Wartenberg und errichteten unweit der ehemaligen Burganlage ein Jagdhaus (urkundlich erwähnt 1409) am Nikolaiberg. Es steht als ältestes profanes Gebäude noch an der ursprünglichen Stelle und wurde bis heute verschiedentlich genutzt (Firmensitz, Schulhaus, Künstlerhaus). 

Ferdinand von Bayern, der nachgeborene Sohn des Herzogs Albrecht V. heiratete am 26. Dezember 1588, gegen den Widerstand seiner Familie, in morganatischer Ehe Maria von Pettenbeck, die 15-jährige Tochter des Haager Landrichters Georg von Pettenbeck. Wegen des niedrigen Adelsstands seiner Frau, der von den Hausgesetzen nicht als ebenbürtig anerkannt wurde, entsagte Ferdinand für sich und seine Nachkommen auf die bayerische Thronfolge, erhielt jedoch Schloss und Gut Wartenberg, jährliche Apanagezahlungen, zwei Rittergüter, sowie die vertragliche Zubilligung der Sukzession in Bayern bei einem eventuellen Aussterben der Nachkommen seines älteren Bruders Wilhelm V. Dieser schenkte dem Paar bei der Hochzeit zusätzlich die Grafschaft Haag, wo die Braut herstammte. 1602 erhob er die Kinder zu Gräfinnen und Grafen von Wartenberg. Jene Seitenlinie der Wittelsbacher, auch die sogenannte „Ferdinandinische Linie“ genannt, erlosch 1736 im Mannesstamm, sonst hätte sie 1777, beim Aussterben der bayerischen Wittelsbacher – neben den pfälzischen Familienzweigen Sulzbach bzw. Zweibrücken, wovon alle heutigen Wittelsbacher abstammen – einen Rechtsanspruch auf die Nachfolge gehabt.

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