Regierungsbezirk | Oberbayern |
Landkreis | Ebersberg |
Plz/Ort | Grafing bei München |
Straße | Schloßstraße |
Suchbegriffe | Gerichtssäule, Grenzsäule, Hofmark Elkofen |
Kategorie | Bauwerk - Denkmal |
Position | 48.03762 - 11.96886 |
Gerichts- / Grenzsäule der Hofmark Elkofen
ln Spätmittelalter und Früher Neuzeit war das Schloss Elkofen der Mittelpunkt einer Hofmark, eines Bezirkes mit eigener Niedergerichtsbarkeit und Verwaltung, der sich über die umliegenden Anwesen der Untertanen des Hofmarksherrn erstreckte. Die Grenzen des Hofmarksterritoriums waren durch Marksteine und -Säulen sichtbar gemacht. Wurden in der Hofmark Elkofen Übeltäter festgenommen, die sich eines todeswürdigen Verbrechens (Mord, Raub, Vergewaltigung) schuldig gemacht hatten, so mussten diese als Blutgerichtsfälle dem landesherrlichen Hochgericht in Markt Schwaben überantwortet werden. Hierzu wurden die Delinquenten an dieser Grenzsäule aus Tuffstein, die sich früher direkt am Weg von Unterelkofen nach Grafing befand, mit einem seidenen Faden angebunden. Sodann war der Scherge des Schwabener Gerichts zu rufen. Erschien dieser trotz dreimaligen Rufens nicht, war der Verbrecher freizulassen. Entsprechend hing dessen Leben am sprichwörtlichen „seidenen Faden“.
Archiv und Museum der Stadt Grafing, 2017
Quelle: Infotafel vor Ort