Regierungsbezirk | Schwaben |
Landkreis | Aichach-Friedberg |
Plz/Ort | Obermauerbach |
Straße | Wildmoosweg |
Kategorie | Bauwerk - Kapelle |
Position | 48.434445 - 11.19011 |
Am 12. Mai 1848 hatte der 13-jährige Johann Stichlmair von Obermauerbach, der beim Bauer und Ziegler Lorenz Oswald als Hütebub diente, eine Marienerscheinung. Zweimal sah er am Vormittag eine schöne Frau auf einem Holzstock sitzen. Als er am Nachmittag das
Vieh wieder austrieb, sah er sie gegen 5 Uhr zum dritten Mal.
Sie hat am ganzen Leibe geblitzt, wie die Sonne und hat mir zugerufen: Komm %u mir her, ich kann es nimmer erbitten bei unsern lieben Herrn. Daß die Leute so böse sind und nimmer einander lieben. Unser Herr schickt eine große Strafe. Ich bin die Mutter Gottes. Thue dieses offenbaren.
Schon nach wenigen Tagen strömten aus allen Feilen der Welt die Wallfahrer zusammen, tagtäglich hunderte, an Sonntagen tausende. In den ersten sieben Wochen kamen mehr als 100 000 Menschen.
Nach mehreren Befragungen lehnte es das Bischöfliche Ordinariat Augsburg am 26. August 1848 definitiv ab, die Erscheinung anzuerkennen. Der allgemeine aufklärerische Zeitgeist stand einer Wallfahrt im Wege. Johann Stichlmair blieb bis zu seinem Lebensende 1919 bei seiner Aussage. Am Erscheinungsort errichtete die Zieglerfamilie eine einfache Kapelle. Zum 100-jährigen Gedenken entstand 1947 für die inzwischen baufällig gewordene alte Kapelle die heutige. Die Kapelle ist eine gern besuchte Stätte des Gebets und der Stille, zu der Gläubige auch aus der weiteren Umgebung kommen, besonders im Marienmonat Mai. Dann findet auch eine Lichterprozession zur und um die Kapelle statt.
Quelle: Infotafel vor Ort