Landkreis | Landsberg am Lech |
Plz/Ort | Kaufering |
Strasse | Bahnhofstraße |
Beschreibung | DER BAHNHOF KAUFERING Der Bahnhof Kaufering war das logistische Zentrum dieser unbegreiflichen Bau- und Vernichtungsaktion: Hierher wurden die Häftlinge „angeliefert“, und auch die Baumaterialien hatten den Bahnhof Kaufering als Umschlagstation. So berichtet eine Zeugenaussage, dass nach dem ersten „Transport“ vom 18.06.1944 die Häftlinge dicht gedrängt auf dem Bahnhofsvorplatz standen. Drei Tage und Nächte waren die Häftlinge vom KZ Auschwitz nach Kaufering in verplombten Waggons unterwegs – ohne Essen und Trinken und ohne sanitäre Einrichtungen. Bis zu 80 Häftlinge waren in einem Waggon zusammengepfercht. Die Rampe, auf der Sie jetzt stehen, ist erst nach dem Krieg gebaut worden. Sie soll aber als Symbol dienen – nicht sowohl für das „Aussladen“ der „angelieferten“ Häftlinge mit der Menschen verachtenden Zielrichtung „Vernichtung durch Arbeit“ als auch für das „Einladen“ von nicht mehr arbeitsfähigen Häftlingen zum grausamen Rücktransport „ins Gas nach Auschwitz“. Der hier stehende Güterwaggon mit der Typenbezeichnung G10 stammt aus den dreißiger Jahren; mit diesem Waggontyp wurden die Transporte der KZ-Häftlinge durchgeführt: Dieser Waggon soll deshalb als Symbolbild die Erinnerung an diese qualvollen Transporte nicht vergessen lassen. Dieser Erinnerungsort wird von uns in Kaufering verschwiegen und in diese Erinnerungsarbeit wollen wir auch anwesende junge und mitfühlende Menschen einbeziehen. Von Martin Buber, dem großen Religionsphilosophen und Vermittler christlich-jüdischer Verständigung, stammt der Satz: „Versöhnung geschieht durch Erinnern.“ Und Erinnern ist das Geheimnis der Erlösung. |